Jul - Koljada - Wintersonnenwende

Am 21. Dezember 2025

Spirituelle Bedeutung im Jahreskreis

Jul steht im Jahreskreis für Neuanfang, Rückkehr des Lichts, Hoffnung, Innere Einkehr und Dankbarkeit. Es ist ein Fest der Wende und des Übergangs, ähnlich wie Imbolc, Ostara oder Beltane – aber mit starkem Fokus auf Ruhe und Lichtwerdung.

Historische Wurzeln

Germanische & nordische Kulturen: Jul (altnordisch *jól*) war ein mehrtägiges Fest, etwa zwischen Mitte Dezember und Anfang Januar. Die Fest zur Wintersonnenwende symbolisierte die Wiedergeburt der Sonne und den Sieg des Lichts über die Dunkelheit. Der Götterbezug war eng verbunden mit Odin/Wodan, der "Jólnir" genannt wurde, und der "Wilden Jagd".


Das Jul-und Koljadafest ab 13.00 Uhr bis ca. 18.00 Uhr

Wenn du mitfeiern möchtest — sag uns bitte Bescheid🙏

Hier klicken:  https://t.me/jahreskreisfeste_stuttgart/266

Die Feier beinhaltet viele Überraschungen und sorgfältige Vorbereitung.

CVJM-Haus Leudelsbachtal, Mühlwiesenstr. 10, 71696 Möglingen

Winterkreis - Ein bewußter Jahreswechsel. Einer der stärksten Momente des Jahres — der 21. Dezember. An diesem Tag gestalten wir unser neues Jahr und manifestieren uns als Schöpfer unserer eigenen Realität.

Was dich erwartet:

✨ Neujahrstraditionen und Spiele, Karnevals- und Verkleidungsspiele — mit dem ursprünglichen Sinn dieser Rituale
✨ Kreistänze - Aktivierung des besten Lebenspfades
✨ Lichtspirale — ein bewusster Übergang: Altes loslassen, Neues willkommen heißen
✨ Meditative und familiäre Lichtringe
✨ Tee, Austausch und Intentionen im Kreis Gleichgesinnter
✨ Gemeinsames Festessen (jeder bringt etwas für das Buffet mit)

Bewußte Praktiken, alte Traditionen neu erleben, Licht und Freude. Komm allein, mit deiner Familie, Freunden oder Kindern - jeder wird ein Teil dieses winterlichen Festes.
Deine wertschätzende Unterstützung: 15 / 20 / 35 €, Kinder bis 14 Jahre kostenfrei.

Ursprung von Jul (Yule)

Jul ist ein altes nordeuropäisches Winterfest, das lange vor der Christianisierung gefeiert wurde. Es stammt vor allem aus germanischen und nordischen Traditionen und markiert den tiefsten Punkt des Winters – die Zeit der Wintersonnenwende.


Verbindung zum modernen Weihnachtsfest

Viele Elemente des heutigen Weihnachtsfestes stammen aus Jul-Traditionen: Der Tannenbaum / Immergrün, das Kerzenlicht, der Jul-Block (später Weihnachtsbaumstamm oder Kamintraditionen), das Festessen, die Geschenke Bringmotive

Keltisch/germanische Traditionen zur Wintersonnenwende

Neopagane, Wicca- und heidnische Traditionen feiern Jul als eines der **acht Sabbate** im Jahreskreis.

Das Entzünden des Julfeuers ist ein zentrales Ritual, das Feuer symbolisiert die **Geburt der Sonne** und das Zurückkehren des Lichts.

Dazu wurden Segenswünsche für das kommende Jahr ausgesprochen.

Der Jul-Block (Yule Log)

Historisch ein großer Holzstamm symbolisch ins Feuer gelegt, um Glück für das neue Jahr zu bringen. Er wurde mit Kräutern, Harzen oder Runen verziert.

Moderne Form: ein kleiner dekorativer Holzblock mit Kerzen.

Lichtzeremonien

Kerzen in Rot, Gold oder Grün, wobei rot für die Lebenskraft steht, gold für die Sonne und Neubeginn und grün für die Natur und Erneuerung.

Kerzen werden entzündet, um die Rückkehr des Lichts willkommen zu heißen.

Immergrün schmücken

Tannenzweige, Mistel oder Stechpalme symbolisieren Schutz, Standhaftigkeit im Winter und Wiederkehr des Frühlings. Viele schmücken einen Yule Tree – ähnlich dem Weihnachtsbaum, aber mit heidnischer Symbolik.

Das Festessen

Typische Speisen sind Gewürzwein, Met oder warmes Bier, Brot, Kuchen, Nüsse und Trockenfrüchte, Herzhaftes Winteressen (in alten Zeiten auch als Opfermahl). Das gemeinsame Essen feiert den Überfluss trotz der dunklen Jahreszeit.

Geschenke und Segnungen

Das Austauschen kleiner Geschenke stammt aus alter Jul-Tradition, beliebt sind selbstgemachte Dinge, Amulette, Runen und Kerzen. Sie dienten der Pflege der Freundschaft, der Liebe und das Glück zu teilen.

Orakel und Rituale zur Jahreswende

Die Zeit um die Sonnenwende galt als "dünne" Schwelle zwischen den Welten, heute werden gerne Karten gelegt, rituelle Meditationen vollzogen, Runen geworfen und Visionen für das kommende Jahr gesetzt.

Mythologische Elemente

Überliefert ist diie Wilde Jagd: Odin reitet durch den Himmel – ein Omen für Schutz oder Umbruch. Und es ist Geisterzeit, manche Traditionen stellen Speisegaben für Ahnen bereit.

Slawische Traditionen zur Wintersonnenwende

Die Wintersonnenwende wurde bei den Slawen ähnlich wie bei den Kelten und Germanen vorchristlich gefeiert, meist um den 21.–23. Dezember.

Typische Namen oder Bezüge sind Koljada (Коляда / Koleda / Колѧда) – das wichtigste Sonnwendfest, Korochun** (Карачун / Korochun / Karachun) – Nacht des Todes des alten Gottes, Zimnij Solncestojanije (Winter-Sonnenstillstand – moderner Begriff) Koljada ist das bekannteste und wurde in vielen slawischen Ländern erhalten – teilweise bis heute in Volksbräuchen.

Mythologische Bedeutung

 Die Dualität von Tod und Wiedergeburt, die Sonnenwende galt als der Moment, an dem die Sonne stirbt und wiedergeboren wird.

Zentrale Mythen sind der Tod des dunklen Gottes Korochun, Korochun steht für Dunkelheit, Tod, den kürzesten Tag, das Ende des alten Sonnenjahres. In der längsten Nacht besiegt er die Sonne.

Die Geburt des jungen Sonnengottes je nach Region verschieden benannt: Dažbog / Dazhbog – Sonnengott, Hors / Khors – Gott des Winterlichts, Jarilo – junger Gott des Frühlings (später), Koljada selbst wird manchmal als Gotteskind, manchmal als Festname verstanden. Die Sonne wird als junges Kind wiedergeboren, ist daher sehr ähnlich zu germanischen Jul-Mythen.

Rituale und Bräuche

Feuer- und Lichttraditionen mit großen Feuern auf Feldern oder Dorfplätzen, Fackeln, Hauslichtern oder Kerzen. Die Symbolik dahinter ist Schutz, Reinigung, Sieg über die dunkle Zeit. Man glaubte, dass bösartige Geister (Nav, Mora, Licho) in der langen Winternacht besonders aktiv seien – das Feuer hielt sie fern. 

Koljada-Umzüge sind auch heute noch verbreitet in Bulgarien, der Ukraine, Polen, Serbien und anderswo.Verkleidete Gruppen zogen von Haus zu Haus, sangen Koljada-Lieder (kolędy, koliadki), brachten Segen, Fruchtbarkeit und Schutz und erhielten dafür Brot, Nüsse, Honig, Speisen. Viele dieser Brauchformen wurden später ins Weihnachtsbrauchtum übernommen.

Maskenumzüge, Ähnlich wie Perchtenläufe oder Krampuszüge, aber slawisch mit Tiermasken von der Ziege (koza), dem Bär, dem Storch oder dem Pferd. Dämonenmasken zur Vertreibung des Alten, jungfräuliche Figuren (Lada) oder Erdgöttinnen. Die Ziege ("Koza") brachte Segen und Fruchtbarkeit – ein stark archaisches Element.

Gaben und Opfer als sehr altes heidnisches Motiv, Brotlaibe, Bier/Met, Honig und Getreidekörner wurden Feuergeistern oder der neugeborenen Sonne geopfert, häufig ins Feuer geworfen.

Das Festmahl zur Wintersonnenwende bestand aus sehr symbolischer Kost, Kutja / Kutia, ein süßer Getreidebrei aus Weizen, Honig und Mohn, Blini – dünne Pfannkuchen, symbolisch wie kleine Sonnen, Honig, Nüsse, Trockenobst, Warmbier, Met oder Gewürzwein, Fisch- oder Getreidespeisen (vorchristliche Fastentradition).

Die Wintersonnenwende war eine Zeit der Geister und somit mit einem Ahnenkult verbunden. Man ließ Essensreste für die Ahnen stehen, stellte einen leeren Platz am Tisch bereit, entzündete Kerzen für verstorbene Familienmitglieder und glaubte, dass die Ahnen die Familie im kommenden Jahr schützen.

Das entspricht dem germanischen Gedanken der "Zwölften" oder Rauhnächte.

Rituale zur Naturmagie & Schutz

Viele slawische Winterbräuche dienten dem Schutz vor bösen Kräften und der Sicherung von Fruchtbarkeit. So wurden mit Asche des Sonnenwendfeuers Felder bestreut, Haustiere mit geweihter Glut beräuchert, Haus und Hof mit immergrünen Pflanzen geschmückt (Kiefer, Wacholder). Runen/Zeichen wie das Kolovrat (Sonnenrad) an Türen gezeichnet